Description
- Part 1 – [8:18]
- Part 2 – [7:28]
- Part 3 – [9:06]
- Part 4 – [9:55]
- Part 5 – [8:21]
- Part 6 – [5:07]
- Part 7 – [6:37]
- Part 8 – [3:46]
- Part 9 – [5:46]
- Part 10 – [7:51]
Powerful, Emotion full and warm with some great melodies. The new FDProject is fantastic.
Stephan Schelle / Germany –
Nachdem der aus Dinslaken stammende Frank Dorittke, aka F.D. Project, im letzten Jahr ein Album unter seinem Namen verffentlichte, kommt Anfang August 2020 ein weiteres Album unter seinem Pseudonym F.D. Project auf den Markt. Es trgt den Titel Lunaris und macht das Dutzend Alben unter diesem Projektnamen voll. Der Gitarrist und Keyboarder hat die zehn Stcke auf seinem neuen Werk, deren Titel Part One bis Part Ten tragen, wiederum im Alleingang eingespielt.
Sechs der zehn Stcke weisen Laufzeiten von mehr als sieben Minuten auf. Die restlichen Stcke liegen zwischen 3:46 und 6:37 Minuten Lnge. Die einzelnen Parts stehen alle fr sich und ergeben keinen Longtrack.
Franks Musik wandelt seit jeher zwischen rein elektronischer und leicht rockiger Musik. Letzteres kommt immer dann zum Vorschein, wenn Frank an der Gitarre zu Werke geht, was die Stcke ein ums andere Mal in Sphren von Mike Oldfield, Pink Floyd & Co. hebt. Er hat aber einen so eigenen Stil, den man schon nach wenigen Augenblicken erkennt. So auch gleich beim erffnenden 8:18mintigen Part One. Drhnende Synthies erffnen zunchst dieses Stck, gepaart von herrlichen, voluminsen Flchensounds. Dann setzen der Sequenzer und kurz darauf elektronische Rhythmen ein und man erkennt schon den typischen Dorittke. Das klingt bekannt und doch neu. Darauf setzt Frank dann eine sehr ansprechende Melodielinie, die das Tpfelchen auf dem i darstellt. Im letzten Abschnitt fgt er dann noch ein atmosphrisches, melodisches Gitarrensolo ein, das so unverwechselbar nach Dorittke klingt. Ein klasse Einstieg ins neue Album, der nach mehr verlangt.
Sphrisch zeigt sich dagegen das 7:28mintige Part Two bei dem auch gesangliche Stimmen (wahrscheinlich Samples) eingebaut wurden. Der Track wirkt wie eine Kollaboration von Frank mit dem Elektronikpionier Klaus Schulze. Mystisch schweben die Klanggebilde, unterlegt von rhythmischen Elementen dur ch den Raum. Die darauf gesetzten Harmoniebgen untersttzen zunchst den spacigen Ansatz um dann von einem Schlagzeugrhythmus aufgepeppt zu werden. Ein sanft dahintreibender Track, der zum Abheben einldt.
Das neunmintige Part Three beginnt ebenfalls sphrisch mit leichten hymnischen Zgen. Das klingt zunchst wie ein Soundtrack zu einem Weltraumabenteuer. Sobald dann aber die E-Gitarre einsetzt, geht es schnell in Richtung Pink Floyd zur Wish You Were Here-Phase. Ein traumhaftes Stck fr Floyd-Fans, da Frank den Spirit von David Gilmour perfekt rberbringt und doch seine eigene Handschrift durchscheinen lsst. Die Synthies und Keyboards lassen auch eine Spur von David Wright bzw. Code Indigo aufkommen. Da kommt absolutes Gnsehautfeeling auf und wird bei mir in die Dauerrotation aufgenommen.
Part Four bringt es dann auf knapp zehn Minuten Spielzeit. Jetzt hat Frank einige asiatisch anmutende Klangfarben im Gepck. Verschiedene Klnge schichtet er in diese m Stck aufeinander und spendiert ihm dann einen unwiderstehlichen Rhythmus, was den Track dann von seiner asiatisch wirkenden Struktur befreit. Nach etwas mehr als zwei Minuten kommt dann eine Melodielinie auf. Die Wrze dieses Stckes sind aber die unterschiedlichen und teils ungewhnlichen Klangfarben. Dabei lsst Frank es auch mal zischen oder zirpen, als wre ein Alarm ausgelst worden. Die Harmonien sind aber unwiderstehlich. Die Strukturen und Sounds verndern sich im weiteren Verlauf und somit erhlt Frank ber die volle Lnge den Spannungsbogen. Dieser Track sollte unbedingt laut ber Kopfhrer genossen werden um seine ganze Strahlkraft zu ergrnden.
Das Frank auch Sounds la Schiller drauf hat, das beweist er dann im 8:21mintigen Part Five. Die Klangfarben scheinen direkt aus den Instrumenten von Christopher von Deylen entliehen zu sein. Die wunderbaren Harmonien werden zudem mit einem treibenden Rhythmus untermauert, der sich nach wenigen Momenten in einen ta nzbaren Beat wandelt. Frank hat hier aber keine reine Schiller-Kopie abgeliefert, sondern den Stil um weitere, teils rockige Elemente (Rhythmus und E-Gitarre) erweitert. Das ist grandios umgesetzt.
Eine romantische Ader weist dagegen das fnfmintige Part Six auf, bei dem weite Flchen auf eine wunderschne E-Gitarrenmelodielinie treffen. Die Gitarre liegt dabei in der Schnittmenge von David Gilmour und Gary Moore. Hier zeigt sich, dass Frank ein hervorragender Rockgitarrist ist, kein Wunder, ist er doch auch an den sechs Saiten in der Rockband Imagine ttig.
Auf 6:37 Minuten Spielzeit bringt es dann Part Seven. Ein flotter elektronischer Track, der durch seine Rhythmusmuster besticht. Das klingt wie eine temporeiche Version der Berliner Schule im Stile von Klaus Schulze / Wahnfried. Part Eight ist mit 3:46 Minuten Spielzeit der krzeste Track des Albums. Hier treffen elektronisch erzeugte Flchen auf eine E-Gitarre im Stile von Nautilus & Co. Durch die Git arrenklangfarben kommt wieder leicht asiatisches Flair auf.
Klnge die eine groe unterirdische Hhle assoziieren, empfangen den Hrer dann im 5:46mintigen Part Nine. Tolle Sounds wie von den Ozric Tentacles kombiniert Frank dann mit pumpenden Synthrhythmen und einer Pianolinie. Das ist rhythmisch und geht gut ins Ohr. Das fast achtmintige Part Ten beschliet dann Lunaris. Vor allem die im zweiten Teil aufkommende Melodielinie und die herrlichen Synthieharmonien sorgen wieder fr Gnsehaut.
Frank Dorittke hat mit seinem zwlften F.D. Project-Album mal wieder ein sehr melodisches und abwechslungsreiches Werk eingespielt. Klanglich hervorragend produziert wandelt er ein weiteres Mal zwischen den Welten der Elektronik und dem atmosphrischem Rock. Wie gewohnt hlt Frank auch auf seinem neuesten Putput den Qualittsstandard auf einem hohen Niveau.
2020. Stephan Schelle / Germany